Zum 150. Geburtstag eines musikalischen Querdenkers: The Sound of Erik Satie auf 3 CDs
Er flog wegen angeblich fehlender Begabung vom Konservatorium, komponierte ohne Taktstriche und nannte seine Werke nicht „Sonate“, „Sinfonie“ oder „Konzert“, sondern gab ihnen absurde Titel wie „Stücke in Birnenform“. Heute ist Erik Satie einer der meistgespielten Klassiker: Seine Gymnopédies sind Hits. Das Album The Sound of Erik Satie gibt nun Gele-genheit, dieses Klassik-Schlitzohr neu zu entdecken – mit Klavier-, aber auch Orchester- und Chorwerken.
Es war übrigens der 2015 verstorbene Pianist Aldo Ciccolini, der seit 1956 den Querdenker Satie auf seine Programme setzte und seine Musik so der Vergessenheit entriss. Satie, damals schon über dreißig Jahre tot, hatte ein Oeuvre nicht nur von Klavierwerken, sondern auch Vokal- und Orchestermusik hinterlassen. Was ihn inspirierte, waren die Melodien der Cabarets und Caféhäuser. In dieses Milieu musste sich die verkrachte Existenz, als die er seinen Zeitgenossen galt, zurückziehen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten – und einem nie dagewesenen musikalischen Dadaismus zu frönen. Wenn ihn dann doch die alten Klassiker beeinflussten, dann zu Häme und Spott über Musikinstitutionen. Aber auch esoterische Ideen waren ihm nicht fremd. So wurde Satie nach Sympathien für den Kommunismus Hauskomponist des Ro-senkreuzer-Ordens. The Sound of Erik Satie bringt berühmte Klavier-Einspielungen von Aldo Ciccolini und Anne Queffélec sowie Interpretationen weiterer französischer Künstler und Ensembles – so etwa die hochgeschätzte Aufnahme des Balletts Parade von Jean Cocteau mit dem Orchestre de la Société des Concerts du Conservatoire unter Louis Auriacombe.
“Die Pianistenriege ist ebenfalls vom Feinsten und beweist, welcher Duft, welche Leichtigkeit, welches diebische Blinzeln unter den zarten Klavierminiaturen verborgen ist. Tharaud, Legrand, Ciccolini, Anne Queffélec ein Gipfeltreffen!” – BR Klassik
Specification: The Sound of Erik Satie
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