Kurzbeschreibung
Star-Oboist Albrecht Mayer wurde für sein erfolgreiches Barock-Album Tesori d’Italia von der Presse hochgelobt: »Was Albrecht Mayer in diesen fünf Schätzen an musikalischer Ausdruckskraft, tonlicher Schönheit und technischer Meisterschaft hören lässt, ist nicht mehr zu überbieten.« (FonoForum). Jetzt präsentiert er seine neue Aufnahme Longing for Paradise, eingespielt mit den Bamberger Symphonikern. Thema ist die musikalische Verarbeitung von Krieg und die Sehnsucht nach dem Paradies in einer im Chaos versinkenden Welt. So schreibt Richard Strauss (1864-1949) kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs sein einziges Oboenkonzert, eines der anspruchsvollsten Werke der gesamten Oboen-Literatur, und scheint darin alles Toben der Welt zu vergessen; es ist, wie Mayer schwärmt, »ein Stück voller Schönheiten und vielleicht eine Ahnung vom Paradies«. Ergänzt wird das Programm durch Edward Elgars (1857-1934) Soliloquy, Teil einer Fragment gebliebenen Suite für Oboe und Orchester, dessen einzig erhaltener Satz erst 1967 in einer vervollständigten Fassung der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte, eine entdeckenswerte Neubearbeitung von Maurice Ravels (1875-1937) berühmtem Le Tombeau de Couperin für Oboe und Orchester sowie einem unbekannteren Meisterwerk von Eugène Goossens (1893-1962). Auch mit diesem Album beweist Mayer einmal mehr sein Gespür für thematisch ausgefeilte Programme: »Wir erleben Komponisten, die darauf aus waren, sich in eine schönere Welt hineinzudenken. Sie träumten sich ins Paradies.«
Rezension
“Das neue Album des Oboisten Albrecht Mayer gehört sicherlich zu seinen besten überhaupt. Das betrifft zum einen die Werkauswahl mit Stücken von Edward Elgar, Richard Strauss, Maurice Ravel und Eugène Goossens (DG), vor allem aber die Perfektion und Musikalität, mit der sich Mayer in jede einzelne Phrase versenkt. Dabei geht es durchaus auch um Genuss und Klangkultur, was heute oft schon als Zeichen mangelnder intellektueller Potenz und Aufrichtigkeit umgedeutet wird. Aber einen Ton im leeren Raum so verklingen zu lassen, dass er nicht abstirbt, sondern im Hörer weiterschwingt, wie das bei Elgar unbedingt gefordert ist, das ist eine hohe Kunst, die nicht mehr selbstverständlich ist. Die Bamberger Symphoniker unter Leitung ihres Chefs Jakub Hrusa tragen ihren Anteil dazu bei, das Oboenkonzert von Richard Strauss wird auch dank des Orchesters zu einem der Höhepunkte.”
Helmut Mauró, Süddeutsche Zeitung, 27.05.2019
Specification: Longing for Paradise
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