Konzerte fĂŒr Orgel? Ragna Schirmers HĂ€ndel-Trilogie
UrsprĂŒnglich als Zwischenmusiken fĂŒr Oratorien im Theater gedacht, avancierten HĂ€ndels Orgelkonzerte mit ihren eingĂ€ngigen Melodien schnell zu Publikumsmagneten. Der ehrgeizige Komponist lief mit dieser Genre-Neuschöpfung sogar Star-SĂ€ngern wie Farinelli den Rang ab. Der wachsenden PopularitĂ€t der Werke dienten dann Transkriptionen fĂŒr Cembalo und Streichquartett, die diese Werke auch im HĂ€uslichen auffĂŒhrbar machten. Nach der Ă€uĂerst erfolgreichen Einspielung der HĂ€ndel- Suiten geht die zweifache Echo-Klassik-PreistrĂ€gerin Ragna Schirmer ihrer HĂ€ndel-Mission nach, indem sie die Orgelkonzerte auf verschiedenen Tasteninstrumenten und mit unterschiedlichen Mitmusikern prĂ€sentiert. Das HĂ€ndelfestspielorchester mit seiner langen HĂ€ndel-Tradition wĂ€hlt sie als Partner fĂŒr ihre Interpretationen auf dem HammerflĂŒgel. Besonderheit dieser ersten CD ist die Transkription zweier Konzerte fĂŒr ein BlĂ€sertrio: die von HĂ€ndel gewĂŒnschten Flötenregister werden so hörbar, indem die Solo-Passagen virtuos auf der Traversflöte erklingen. Auf der zweiten CD spielt Ragna Schirmer einen modernen KonzertflĂŒgel. Ihr eigens dafĂŒr gegrĂŒndetes Kammerorchester DaCuore begleitet sie hierbei. Die Transkriptionen werden dabei freier, entfernen sich von der barocken AuffĂŒhrungspraxis. Der Schritt in die Moderne wird noch unterstrichen durch das Concertino des Franzosen Guillaume Connesson, ein Ragna Schirmer gewidmetes Werk, was sich auf HĂ€ndel bezieht. Die dritte CD schlieĂlich zeigt die PopularitĂ€t und Improvisationskraft HĂ€ndels, indem vier der Orgelkonzerte durch Arrangements von Stefan Malzew auf ein Jazz-Ensemble ĂŒbertragen werden. Hierzu spielt Ragna Schirmer den originalen Orgelpart der HĂ€ndelschen Konzerte auf einer Orgel: einer Hammond B3 von 1957. So macht der Hörer eine faszinierende Reise vom Barock bis in unsere heutige Zeit und staunt ĂŒber die Schönheit, Vielfalt und Zeitlosigkeit der HĂ€ndelschen Musik.